Tannenzapfenzupfen
(Foto via FHS Holztechnik)
Immer wieder flattern mir Pressetexte zu neuen Alben auf den Tisch, deren unfreiwillig komische Promoprosa keinesfalls dem Vergessen anheim fallen darf. Und wo lassen sich die schönsten Fundstellen besser verewigen als in einem Weblog?
In unregelmäßigen Abständen sollen hier also künftig Musterbeispiele dokumentiert werden. Wir werden verunglückten Lobeshymnen begegnen, misshandelte Metaphern in Pflege nehmen und durchs Nirgendwo schlingernde Pidginpoesie als unrettbar aufgeben müssen. Sensible Stilisten lesen bitte auf eigenes Risiko weiter. Denn ich garantiere für ein unverfälschtes Sic! sämtlicher Zitate; das gilt auch für alle orthografischen Unfälle.
1. Beispiel: Genrebedingte Komik
„Die Jungen Zillertaler zeigen´s uns einmal mehr! Mit ihrem neuen Album ,Tannenzapfenzupfen’ knüpfen sie nahtlos an die Erfolge der Vorgänger-Alben an. Wie bereits bei ihrem Erfolgshit ,Auf der Bruck trara’ greifen sie auch bei ihrem Titellied ,Tannenzapfenzupfen’ wieder ins Schatzkästlein des Traditionellen.“
2. Beispiel: Denglish
„Die Sounds sind Cutting Edge, jedoch musikalisch harmonisch – ein cooler Mix für Music- und Fashion Victims. Die CD ist in einem hochwertigen DigiPack-Cover und enthält als Free-Be den Fashion Navigator: einen praktischen, wie graphisch schönen Guide mit Tipps und Adressen aus Mode, Musik und Modern Life - ein ,Must-Have’ für die In-Crowd.“
3. Beispiel: Im Abgrund der Allegorien
„Und wie gut ist es, dass es jemanden gibt, der Hund genug ist, um zurück zu beißen nach dem, was von oben kommt – nach dem, was von allen Seiten kommt, weil Marr von so weit unten kommen, dass die Seiten schon immer oben waren.“
Ex cathedra: 3 Songs mit sprachverspielten Titeln
1. „Wir blenden grau“ von Besser
2. „The needle has landed“ von Neko Case
3. „Abgeh-Fakten“ von Rainer Von Vielen
Immer wieder flattern mir Pressetexte zu neuen Alben auf den Tisch, deren unfreiwillig komische Promoprosa keinesfalls dem Vergessen anheim fallen darf. Und wo lassen sich die schönsten Fundstellen besser verewigen als in einem Weblog?
In unregelmäßigen Abständen sollen hier also künftig Musterbeispiele dokumentiert werden. Wir werden verunglückten Lobeshymnen begegnen, misshandelte Metaphern in Pflege nehmen und durchs Nirgendwo schlingernde Pidginpoesie als unrettbar aufgeben müssen. Sensible Stilisten lesen bitte auf eigenes Risiko weiter. Denn ich garantiere für ein unverfälschtes Sic! sämtlicher Zitate; das gilt auch für alle orthografischen Unfälle.
1. Beispiel: Genrebedingte Komik
„Die Jungen Zillertaler zeigen´s uns einmal mehr! Mit ihrem neuen Album ,Tannenzapfenzupfen’ knüpfen sie nahtlos an die Erfolge der Vorgänger-Alben an. Wie bereits bei ihrem Erfolgshit ,Auf der Bruck trara’ greifen sie auch bei ihrem Titellied ,Tannenzapfenzupfen’ wieder ins Schatzkästlein des Traditionellen.“
2. Beispiel: Denglish
„Die Sounds sind Cutting Edge, jedoch musikalisch harmonisch – ein cooler Mix für Music- und Fashion Victims. Die CD ist in einem hochwertigen DigiPack-Cover und enthält als Free-Be den Fashion Navigator: einen praktischen, wie graphisch schönen Guide mit Tipps und Adressen aus Mode, Musik und Modern Life - ein ,Must-Have’ für die In-Crowd.“
3. Beispiel: Im Abgrund der Allegorien
„Und wie gut ist es, dass es jemanden gibt, der Hund genug ist, um zurück zu beißen nach dem, was von oben kommt – nach dem, was von allen Seiten kommt, weil Marr von so weit unten kommen, dass die Seiten schon immer oben waren.“
Ex cathedra: 3 Songs mit sprachverspielten Titeln
1. „Wir blenden grau“ von Besser
2. „The needle has landed“ von Neko Case
3. „Abgeh-Fakten“ von Rainer Von Vielen
Labels: gammelsprech, musik
13 Comments:
Hey, ich will das zweite! Wo krieg ich das?!
Gehörst du wirklich zur In-Crowd? Hast du ein Sheet, mit dem du das confirmen kannst? I doubt.
Das "Must-Have" für die "In-Crowd" ist eine geniale Formulierung. Es beschreibt genau das Problem der ausgebildeten PR-Leute, die ein riesiges Marketingteam vor sich haben. Diese Marketingleute geben die Texte erst frei, wenn keine Erklärungen, sondern hüftschwingend-rhetorische Verkoksungen integriert sind.
lieber mr. matt!
ihr eintrag ist awsom, wenn`s nicht sogar beautiful ist! ein must-read.
nicht so`n schmarn von misunderstatement, einfach klare zipfl. (?)
allerdings räumt sich der billiardtisch voller gedankenkugeln nicht von alleine auf, so begebe ich mich jetzt mal zum gehirn cleaning.
(was wahrscheinlich für alle beteiligten und un- besser ist...)
:-)
Ad
Was mich ja beim Denglishtext am meisten frappierte, waren die völlig unvermutet gesetzten einfachen Anführungszeichen ausgerechnet bei „Must-Have“. Wieso nicht bei „Free-Be“ oder „Fashion Victim“? Was macht ausgerechnet das „Must-Have“ anführungszeichenwürdig? Ich hab's bis heute nicht herausgefunden.
ich glaube nicht daran, daß es überhaupt jemand kann.
ostern in hh anwesend?
Ad
Phasenweise. An zwei Tagen auch in Wolfsburg.
@"anonymus" bzw. "ad": In Bayern würden Sie mit der Schreibweise und auch der regionalen pronounciation des von Ihnen genannten Wortes "Schmarn" nicht zur In-Crowd gehören. Was sicher auch nicht von Ihnen gewollt war. Schade, daß Sie ihre Gedankenkugeln anonym äußern. Ich stimme Ihnen aber zu: Billard ist eine wundervoll apostrophierende Beschäftigung.
-Tannenzapfenzupfen- ist schon fast den Titel "Word des Tages" würdig ;)
Mit diesem hippen Bericht knüpfen's jetzt ja direkt an die Success-Story "Die kleine PR-Agentur am Rande der Stadt" vom In-Blog Indiskretion Ehrensache an.
Danke für den Hinweis; da werde ich jetzt öfter vorbeischauen.
Ich supporte dieses Venture aus ganzem Herzen. Gimme more! (But gimme a puke bag first
Well, Lyssa, ich werde asap weitere Beispiele releasen. Für die Kotztüte bist du allerdings selbst responsibel.
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