Sehr geehrter Jan Ullrich!
Datum: 11. Juli 2007 22:44:51 MESZ
An: jan@janullrich.de
Sehr geehrter Herr Ullrich,
ich habe auf Ihrer Homepage gelesen, Sie seien für ein großes Enthüllungsinterview auf der Suche nach dem richtigen Medium, eins, dem Sie vertrauen können und das Ihre Wahrheit unverfälscht druckt.
Nun, Sie haben es gerade gefunden: mein Weblog „Die Rückseite der Reeperbahn“!
Warum ein Weblog?, werden Sie sich fragen. Nun, dafür gibt es Gründe. Ein Weblog ist supermodern, unmittelbar und interaktiv, und die alten, verkrusteten Medien – also jene, die sich die Wahrheit solange zurechtbiegen, bis sie zu den Werbekunden passt –, schauen zurzeit schockstarr auf Weblogs, weil dort genau die aufregenden Dinge passieren, die sie, die alten Medien, sich wegen ihrer Verstrickungen in die Verwertungszusammenhänge des Raubtierkapitalismus längst nicht mehr trauen (dürfen).
Also sollte das Medium Ihrer Wahl unbedingt ein Weblog sein, zumal Sie damit eine überraschende Affinität zum Zeitgeist signalisierten, die Ihnen – seien wir ehrlich – viele nicht mehr zutrauen.
Unbedingt ein Weblog also! Kein Beckmann, kein Aust, kein DiLorenzo. Und ich hoffe, Sie erwählen mich als Blogpartner für die große Jan-Ullrich-Geschichte.
Sie wären damit, wie ich nicht ohne Stolz behaupten kann, in den besten Händen. Seit vielen Jahren habe ich Erfahrung mit Interviewpartnern (darunter Sharon Stone, Lemmy von Motörhead oder der Hochstapler Gert Postel). In meinem täglichen Blog erzähle ich dagegen meist vom drogengeprägten Leben auf St. Pauli (natürlich nur Astra und Schnaps, haha ...).
Und ebendort, auf St. Pauli, sind wir uns auch schon einmal begegnet: Bei den HEW-Classics nämlich stand ich irgendwann Anfang des 21. Jahrhunderts mal am Rande der Reeperbahn, als Sie Teufelskerl in nullkommanix an mir vorbeirasten. Wahrscheinlich haben Sie mich gar nicht gesehen, ich Sie aber.
Als Interviewer, das kann ich Ihnen jedenfalls versichern, bin ich ein einfühlsamer und kompetenter Gesprächspartner, dem nichts ferner liegt als die Verdrehung von Fakten. Hart in der Sache, sanft im Ton: mein Motto.
Mit zurzeit täglich rund tausend Besuchern kann ich Ihnen zudem eine zunächst mittelgute Verbreitung im Internet zusichern, die sich durch unser großes Enthüllungsinterview aber sofort ins Unermessliche steigern würde. Kurz: Wir würden beide enorm davon profitieren, es wäre eine perfekte Win-Win-Situation – und Sie als Spitzensportler wissen ganz genau, was das bedeutet.
Wann sollen wir uns zum Vorgespräch treffen, um die Rahmenbedingungen abzuklären? Für einen Terminvorschlag bin ich jederzeit offen, auch noch während der Tour de France. Denn die gucke ich sowieso nicht mehr, seit Sie nicht mehr dabei sind.
Mit herzlichsten Grüßen und in der Hoffnung auf eine baldige Antwort empfiehlt sich
Ihr Matthias Wagner
Erläuterung: Bereits vor fünf Tagen mailte ich Jan Ullrich dieses Angebot. Seine Reaktion? Null. Deshalb jetzt dieser öffentliche Aufbau einer Druckkulisse. Ich will doch nur sein Bestes.
An: jan@janullrich.de
Sehr geehrter Herr Ullrich,
ich habe auf Ihrer Homepage gelesen, Sie seien für ein großes Enthüllungsinterview auf der Suche nach dem richtigen Medium, eins, dem Sie vertrauen können und das Ihre Wahrheit unverfälscht druckt.
Nun, Sie haben es gerade gefunden: mein Weblog „Die Rückseite der Reeperbahn“!
Warum ein Weblog?, werden Sie sich fragen. Nun, dafür gibt es Gründe. Ein Weblog ist supermodern, unmittelbar und interaktiv, und die alten, verkrusteten Medien – also jene, die sich die Wahrheit solange zurechtbiegen, bis sie zu den Werbekunden passt –, schauen zurzeit schockstarr auf Weblogs, weil dort genau die aufregenden Dinge passieren, die sie, die alten Medien, sich wegen ihrer Verstrickungen in die Verwertungszusammenhänge des Raubtierkapitalismus längst nicht mehr trauen (dürfen).
Also sollte das Medium Ihrer Wahl unbedingt ein Weblog sein, zumal Sie damit eine überraschende Affinität zum Zeitgeist signalisierten, die Ihnen – seien wir ehrlich – viele nicht mehr zutrauen.
Unbedingt ein Weblog also! Kein Beckmann, kein Aust, kein DiLorenzo. Und ich hoffe, Sie erwählen mich als Blogpartner für die große Jan-Ullrich-Geschichte.
Sie wären damit, wie ich nicht ohne Stolz behaupten kann, in den besten Händen. Seit vielen Jahren habe ich Erfahrung mit Interviewpartnern (darunter Sharon Stone, Lemmy von Motörhead oder der Hochstapler Gert Postel). In meinem täglichen Blog erzähle ich dagegen meist vom drogengeprägten Leben auf St. Pauli (natürlich nur Astra und Schnaps, haha ...).
Und ebendort, auf St. Pauli, sind wir uns auch schon einmal begegnet: Bei den HEW-Classics nämlich stand ich irgendwann Anfang des 21. Jahrhunderts mal am Rande der Reeperbahn, als Sie Teufelskerl in nullkommanix an mir vorbeirasten. Wahrscheinlich haben Sie mich gar nicht gesehen, ich Sie aber.
Als Interviewer, das kann ich Ihnen jedenfalls versichern, bin ich ein einfühlsamer und kompetenter Gesprächspartner, dem nichts ferner liegt als die Verdrehung von Fakten. Hart in der Sache, sanft im Ton: mein Motto.
Mit zurzeit täglich rund tausend Besuchern kann ich Ihnen zudem eine zunächst mittelgute Verbreitung im Internet zusichern, die sich durch unser großes Enthüllungsinterview aber sofort ins Unermessliche steigern würde. Kurz: Wir würden beide enorm davon profitieren, es wäre eine perfekte Win-Win-Situation – und Sie als Spitzensportler wissen ganz genau, was das bedeutet.
Wann sollen wir uns zum Vorgespräch treffen, um die Rahmenbedingungen abzuklären? Für einen Terminvorschlag bin ich jederzeit offen, auch noch während der Tour de France. Denn die gucke ich sowieso nicht mehr, seit Sie nicht mehr dabei sind.
Mit herzlichsten Grüßen und in der Hoffnung auf eine baldige Antwort empfiehlt sich
Ihr Matthias Wagner
Erläuterung: Bereits vor fünf Tagen mailte ich Jan Ullrich dieses Angebot. Seine Reaktion? Null. Deshalb jetzt dieser öffentliche Aufbau einer Druckkulisse. Ich will doch nur sein Bestes.
19 Comments:
Wollen Sie in die frühere Rolle des Herrn Diestel schlüpfen oder der "BILD" Konkurrenz machen? Auf Scherben laufen? Und gleichzeitig Psychotherapeut sein?
Im Boxsport gilt ja die eiserne Regel: "They never come back". Herr Ullrich hat mit Pat Bateman also einiges gemeinsam. Gab es sie eigentlich jemals real? ;-)
btw: Entschuldigen Sie bitte meine spontane und gedankliche Zusammenfassung der letzten zwei Tage Ihres Bloglebens.
Entschuldigen muss sich hier nur, wer mich beleidigt. Und das ist nicht der Fall. Es sei denn, ich habe es nicht gerafft.
Der erste Link funzt nicht.
Bitte. Gerngeschehen.
Verraten Sie mir dafür mal lieber den Namen Ihres Blogcounters.
Ps. an Jan Ullrich:
Außerdem hat Matt in aller Bescheidenheit darauf verzichtet, seine profunde Sachkenntnis für Fahrräder aller Art, besonders aber für selbstgeklaute und täglich gefahrene zu nennen.
Als chronischer Leserbrief und Gästebuchschreiber habe ich Herrn Ullrich auch schon eine Mail geschrieben. Seine Reaktion war auch Null. Dass Problem mit Ullrich scheint zu sein, dass er die falschen Berater hat. Er selbst wird seit Jahrzehnten gepampert und insofern spreche ich ihm die Fähigkeit ab, auf so ein zweifelsfrei faires Angebot einzugehen. Um ganz ehrlich zu sein, den Interviepartner, den Ullrich zu suchen scheint, gibt es nach all den Vorkommnissen nicht. Wenn doch, würde ich auch den letzten Funken Hoffnung an unsere Medienrepublik verlieren. Letztlich leidet Ullrich unter dem, woran viele Promis leiden. Sie nutzen die Medien solange, solange sie ihnen wohlgesonnen sind. Gibt es Kritik, dann sprechen sie von unfairen Methoden und Verfälschungen. Ich kann manchmal gar nicht so viel essen, wie ich kotzen könnte, wenn ich sehe, wie Ullrich sich von einem Fettnapf in den nächsten mit Ansage schmeißt. Da demontiert sich einer, dass auch der letzte treudoofe Fan sich irgendwann angekelt abwendet. Aber noch scheinen sich genügend Jasager in seinem Gästebuch zu verwegigen. Dopen tun ja bekanntlich immer nur die anderen.
Bitte, meinen Kommentar entsprechend zu bearbeiten (löschen), der Link pfunktioniert ja wieder. Wie steh ich denn sonst jetzt da?
Danke, Herr Baziot, für die Linkkorrektur. Meine Besucher zählen www.sitemeter.com und blogscout.de, die komischerweise zu fast identischen Ergebnissen kommen.
Verdammt, Anna, das hätte ich wirklich erwähnen sollen! Deshalb meldet sich Ullrich also nicht!
Stefan, in seinem Gästebuch zumindest hat Ullrich die Deutungshoheit und jene Selektionsmacht, die ihm sonst abgeht. Natürlich gibt es dort mehr Kritiker als Jasager, doch er veröffentlicht nur Letztere. So hätte er wohl auch die restliche Welt ganz gern.
Herr Ullrich verhält sich nicht anders als Herr Schäuble. Wahrscheinlich ist der auch gedoppt.
Nun, werter Matt, ich bin mir sicher, daß Ihr Blog auch ohne die Ausführungen eines drogensüchtigen Halbpromis interessant bleibt.
Wenn Sie über Fahrräder schreiben, können Sie das besser ohne JU (!), beim Thema Drogen kann ich Ihnen auch gerne helfen, und über das Thema Pressefreiheit schreiben Sie, nun, sagen wir mal, ungehemmter.
In diesem Zusammenhang sollte nicht unerwähnt bleiben, dass Herr Ullrich mal für sechs Wochen auf der Reeperbahn gewohnt hat:
http://www.welt.de/print-welt/article526388/Liebeserklaerung_an_Hamburg.html
Jetzt muss ich mal meinen Senf dazugeben...
Diese unerhörten Unterstellungen gegenüber unserer Deutschen Radsport Ikone.
Von wegen Doping - Jan Ullrich hat genau so wenig gedopt wie Christoph Daum gekokst hat... und der hat's ja hoch und heilig geschworen und auch gleich den Beweis angetreten...
Äh oder so ähnlich...
Also, mach hin Ulle - sonst bist Du der letzte der was zu Enthüllen hat. Schlechtes Timing eben ...
Opa, Big-Eno: Jan Ullrich hat niemals betrogen, das ist mal klar. Und hoffentlich bald wird das auch hier anthrazit auf beige nachzulesen sein.
Es ist immer gut, sachkundige und wohlwollende Freunde an der Seite zu haben, Herr GP. Falls mein Bedürfnis nach dem Schließen von Wissenslücken übermächtig wird, werde ich mich vertrauensvoll an Sie wenden.
So wie Sie sich hier (von wegen Win-Win-Situation) eingeschleimt haben sehr geehrter Herr Matt wird die große Enthüllung wohl eher beige auf beige gedruckt.
Ich habe das so langsam meine Zweifel an Ihnen...
So dann werde ich noch schnell mein Asthma Mittel nehmen, ich muss noch mal in den Keller ein paar Pullen Bier holen.
Ulle hat einfach ein sauschlechtes Timing, der arme Kerl.
Als er Ecstasy genommen hatte, oder waren es k.o.-Tropfen, waren die Dinger schon 30 Jahre über dem Verfallsdatum und er bekam nur Kopfweh. Nicht dass er wenigstens mal ordentlich abgetanzt hätte, nee, rein gar nix gespürt, nüscht!
Später dopte er dann mit Schweineblutbeuteln in Worcestersauce, obwohl wegen der Schweinepest Alarmstufe rot angesagt war und er einen gefährlichen Pickel am Po bekam. Als er dann auf das brutale und gefährliche Salmonnellendoping in Form von rohem Hack von vorvorgestern umstieg, fuhren die anderen schon längst mit Vogelgrippe-Pulver einen Sieg nach dem anderen ein.
Und gerade als er zu Hause saß, und seine vielen Vergehen sich wie ein Mühlstein um seinen Hals legten, er gerade überlegte, ob es sein könnte, dass er vielleicht doch, ungewollt, unbewusst, unbezahlt und unintelligent, gedopt haben KÖNNTE, da sah er den Zabel im "Fernseh" (Ziat), der ein lautes "BUHUHUHUHUUUUUUU, ich habe gedopt! HEUL" von sich gab.
Und Ullrich dachte: Scheiße, schon wieder zu spät.
Tja, und nun hat er auch noch den idealen Zeitpunkt fürs große Enthüllungsinterview verpasst. An der Theorie ist echt was dran, Respekt.
Ja, danke. Ich habe auch jahrelang darüber nachgedacht!
Für das Date mit der lieben Angela war er auch zu spät, die war dann schon weg, als er eintrudelte und wurde dann einfach Bundeskanzlerin und nicht seine Frau.
Sein Pech.
Na, dafür hat der Ulle aber jetzt Nachwuchs, das hätte er mit der Angie nicht mehr hingekriegt.
Frau Anna, ich warne Sie:
Abmahnung
In unserem Terrassencafé gibt es kein Dopping. Jedenfalls sind unsere Bio Salmonellen weder gespritzt noch sonstwas.
Okay.
Ich fühle mich jedoch durch die Abmahnung sehr geehrt. :)
Gegendarstellung:
Salmonellen, wie sie zB im Eiscafé Salmonella täglich verzehrt werden, sind normalerweise harmlose und friedliche Zeitgenossen!
Ullrich hatte sich aber eines Stammes von genmanipulierten Killersalmonellen bedient. Leider verfehlten sie die beabsichtigte leistungssteigernde Wirkung und lösten bei ihm eine subkutane halbseitige Meningitis aus, die jahrelang unerkannt vor sich hindümpelte und immer noch andauert.
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