.comment-link {margin-left:.6em;}
Mein Foto
Name: Matthias Wagner
Standort: Hamburg, Germany

Schreiberling




04 Oktober 2009

Fundstücke (58): Sonderpreis für Westerwähler



14,7 Prozent aller Flohmarktbesucher auf dem Schlachthof mussten am Tag der Deutschen Einheit innerlich abwägen: Stillschweigend einfach zweifünfzig für die Wurst hinblättern – oder sich trotzigstolz als Westerwellewähler outen und 50 Cent mehr berappen?

Wahrscheinlich wurden jedoch viel weniger Wurstkunden in diese innere Zerreißprobe gestürzt als im Bundesschnitt. In den beiden Wahlkreisen Eimsbüttel und Hamburg-Mitte, auf die St. Pauli sich verteilt, kam die gelbe Gefahr nämlich nur auf rund 8 Prozent. Und hier am Wurststand, ganz nah an der Schanze also, höchstens auf 3.

Das ist in Euro genau der Preis, den einen FDP-Wähler die Wurst gekostet hätte. So fügt sich alles wieder mal auf wundersame Weise zu einem harmonischen Ganzen.

Labels: , , ,

15 Comments:

Anonymous Anonym said...

Knackpunkt der Knackwurst: Um welche Wurst geht's?

Von Wurstsorten namens Thüringer und Krakauer hab ich gehört, aber folgerichtig müsste dann auch "FDP-Wähler" eine Wurstsorte sein. Vielleicht mit Gelbwurz drin oder aussen mit dünner liberaler Pelle und innen knochentrocken kohlrabenschwarz.

Die andere Alternative mag ich mir gar nicht vorstellen. FDP-Wähler für 3€ zu verkaufen mag ja noch angehen. Es wäre nicht der Preis sondern eine Art Entsorgungsgebühr. Aber bitte, bitte, bitte: Thüringer und Krakauer sollten uns trotz Lohngefälle und Soli immer noch etwas mehr wert sein als FDP-Wähler. Es gibt ja kaum noch welche. Also Thüringer zum Beispiel. Die verschwinden alle; wahrscheinlich verlaufen sie sich in den blühenden Landschaften.

Jaddy

12:55  
Anonymous Frau Momo said...

Da hab ich mich dann gestern nicht mehr hinbemüht, nachdem ich schon auf dem Flohmarkt am Museum der Arbeit fast weggeweht wäre...
Schade, das wäre mir auch ein Photo wert gewesen :-)

13:06  
OpenID germanpsycho said...

Das ist so unheimlich witzig (Grünen-Wähler waschen sich nicht, hahaha), da kann man schon einmal über die Kompositadiskriminierung hinwegsehen.

14:22  
Blogger Matt said...

An die anderen Interpretationsmöglichkeiten, Herr Jaddy, hatte ich in der Tat noch gar nicht gedacht. Sie sind nicht unplausibel, muss ich schon sagen.

Wo haben Sie denn eine Kompositadiskriminierung entdeckt, verehrter GP?

14:41  
Anonymous vierundachtzig said...

Meint Herr GP jetzt FDP-Wähler/-innen oder etwa FDPwähler? Oder kann er über die von ihm favorisierte Partei nicht lachen? ;-) Nichts für ungut.

21:28  
Anonymous Joshuatree said...

@Matt @twitter: Herr Koch hat abgesagt. Interessant, dass Frau Merkel ihn überhaupt wollte - hatte er doch, aber lassen wir das...

btw: Ich fand den FDP-Aufschlag auf nur 50 Cent zu milde. Muss ein Sozi-Würstchenstand gewesen sein, mutmaße ich...

21:37  
Anonymous Joshuatree said...

btw: Mercedes Sosa starb. Und ich Depp radebreche über Roland Koch...

21:51  
Blogger EINHEITSKANZLER said...

so sind'se, die antiliberalen intoleranzler.

wurst zwofuffzig, für gelbe und schwarze drei euro, juden werden nicht bedient.

aber wie erkennt der wurstbrater einen liberalen geist? wie wär's mit einer visuellen kennzeichnung, marke gelber aufnäher (muss ja kein stern sein, der wäre ohnehin historisch belastet, also besser ein dreieck? quadrat? aber gelb musses schon sein).

sorry herr w., aber diese hass auf alles liberale, der kotz mich langsam an (richtet sich nicht gegen Sie, sondern gegen den wurstbrater. hätte der in der schule besser aufgepasst, müsste er heute nicht fritten in altem fett bruzzeln, sondern wäre vermutlich selbst fdp wähler).

13:46  
Anonymous vierundachtzig said...

@ Einheitskanzler:
Wow, ich bin beeindruckt von Ihrem Sinn für politischen Pluralismus! Aber was regen Sie sich auf - immer mehr Menschen scheinen die Liberalen zu mögen. Angenommen, diese Wähler haben nicht versehentlich das Kreuz an der falschen Stelle gemacht. Und die FDP könnte sich glatt eine gewisse Daseinsberechtigung erwerben, sollte sie Schäuble in seinem Sicherheitswahn stoppen. Mit besten Grüßen...

15:01  
Blogger Matt said...

Ach, Gottchen, der Einheitskanzler mal wieder … Ihre infamen Vergleiche könnte man ja einfach als rumpeldumm ignorieren, wenn Sie nicht auf unerträgliche Weise den Faschismus verharmlosen würden.

Sie wollte ich nicht mal als Wähler, wenn ich Westerwelle hieße.

20:41  
Blogger EINHEITSKANZLER said...

Herr Matt, Sie erkennen einen Rassisten ja nicht mal, wenn er direkt vor Ihnen steht (im Gegenteil, Sie helfen auch noch bei der Verbreitung seiner Thesen und äh, "Witze").

Nach diversen Definitionen von Rassismus, u.a. der der UN, ist Ihr Wurstbrater ein Rassist, denn er grenzt eine bestimmte Gruppe von Menschen aus (aufgrund von ethnischen (...) religiösen oder politischen Einstellungen) und diskrimiert sie. Er kann genauso gut auch "für Juden 3 Euro" hinschreiben, es ist die gleiche Denke, der solch ein "Witz" entspringt!

Essen Sie ruhig Ihre rassistische Wurst, aber beklagen Sie nicht die Menschen, die auf diese Missstände hinweisen.

09:39  
Anonymous Matt said...

Sie sind doch jetzt an der Macht: Tun Sie was dagegen. Wie wäre es mit verhaften, wegsperren und umerziehen?

12:05  
Blogger EINHEITSKANZLER said...

nun, ich persönlich würde den kollegen ggf. zur rede stellen.

verhaften, wegsperren und insbesondere umerziehen, das gibts meines wissens nur in kommunistischen/sozialistischen/theokratischen systemen, ich lasse mich aber gerne vom gegenteil überzeugen.

man könnte sich sogar zu der behauptung versteigen, dass die liberalen (hier FDP) sicher politisch am weitesten von solchen gedanken entfernt sind.

mir geht es um die sensibilisierung all jener, die aufgrund einer diffusen art von eigendefinition glauben, a priopri nicht rassistisch sein zu können, egal wie rassistisch sie sich äussern oder handeln...

13:45  
Blogger Matt said...

Ihrer Logik zufolge ist jeder, der ein „Nazis raus!“-Plakat malt, ein Rassist, denn er „diskriminiert“ ja andere aus politischen Gründen.

Würg.

08:33  
Blogger EINHEITSKANZLER said...

nein, denn das wäre m.E. in diesem fall als freie meinungsäusserung von den gesetzen gedeckt.

anders sähe es aus, wenn Sie als vermieter einem nazi die wohnung nicht vermieten wollen (oder die wurst teurer), weil er nazi ist. da greift dann das antidiskrimierungsgesetz. beispiel: ein hotelier darf einer naziveranstaltung nicht aufgrund deren weltanschauung einen mietraum verweigern. klingt abstrus, ist aber so. Siehe speziell dazu Fall 5 (s. 7) hier. http://www.heilbronn.ihk.de/anti_dis/Beispielsfaelle.pdf

generelles finden Sie im netz zb hier: http://www.bmfsfj.de/bmfsfj/generator/ADS/root,did=102798,render=renderPrint.html

ps: ich habe weder die gesetze noch die definitionen gemacht...

15:35  

Kommentar veröffentlichen

Links to this post:

Link erstellen

<< Home