Die Opaverschwšrung

Eine Chronologie der jŸngsten Ereignisse

 

 

Als erstes, nŠmlich letzte Woche, traf AndrŽs Buch Ÿber die Wei§e Rose ein. Opa interessiert sich fŸrs Sujet.

 

 

 

Dann brachte der Postbote gestern Oles grandiosen akustischen Reiseproviant (Mann, es war eine gro§e Versuchung fŸr mich, mir diese CD nicht unter den Nagel zu rei§en É Poodle und Burnster dŸrfte es Šhnlich gehen.)

 

 

 

Am Donnerstagabend suchte ich am Bahnhof Altona das Reisecenter auf. Die Frau hinterm Tresen schaute mich die ganze Zeit kaum an, wŠhrend ich mich nach Ausstattungsmerkmalen von Reisegutscheinen erkundigte. Das Šnderte sich schlagartig, als ich ihr den Betrag nannte: 460 Euro. ãHui!Ò entfuhr es ihr. ãPahÒ, dachte ich. Der Gutschein ist volle fŸnf Jahre gŸltig, und immer, wenn Opa einen Teil davon verbraucht, wird ihm ein neuer Ÿber den Restbetrag ausgestellt, der wiederum volle fŸnf Jahre gŸltig ist. Gute Sache.

 

 

 

Jetzt fehlte nur noch kubelicks MŠppchen. Am Mittwoch, den 13. Dezember, war es in MŸnchen per Expresssendung auf Reisen gegangen. Die Post definiert den Begriff ãOvernightÒ allerdings mit mediterraner Laxheit – kein Brief gestern. BegrŸndungslos, aber mit verstŠndnisheischenden Worten verschob ich den Termin bei Opa telefonisch und stellte vage einen Besuch am Freitagnachmittag in Aussicht. Wir erinnern uns: Der Vorwand meines Besuchs war die †bergabe des Poodle-Autogramms, welches in Opas Domizil einen reprŠsentablen Schrein erhalten soll.

 

ZurŸck zur Post und ihrer Vorstellung von ãOvernightÒ: Heute nachmittag, zwei Tage nach Absendung, wurde mit der Brief zugestellt. Zuvor hatte ich eine ganze Weile Probleme, die Website der Post zwecks Sendungsverfolgung zu erreichen – weil, wie sich herausstellte, der Server zusammengebrochen war.

 

Stand das ganze Unterfangen etwa unter einem schlechten Stern? Wollte das Schicksal mir damit sagen: Geh nicht zu Opa?

 

 

Alles klar, alles da. Kubelicks apartes FaltmŠppchen mit erhabenem Schiffs-Icon auf der Vorderseite und zwei Ecktaschen innen ist ein funktionales Unikat. Ich fŸgte zusammen, was zusammengehšrt: links die CD, rechts den Gutschein.

 

 

 

In der Mitte steht der erklŠrende Text, entworfen vom Fellow Passenger. Drunter stehen alle Namen. Ich hoffe zumindest instŠndig, dass es alle sind. Wenn jemand fehlt, mŸssen wir ihn per Mail nachreichen:

 

 

 

Sodann wurde alles verschnŸrt, mit Hilfe von Ms. Columbo, É

 

 

 

É die auch fŸr die Au§enschleife die Verantwortung Ÿbernahm:

 

 

 

Los gehtÕs. Klingeln am Hurenhaus, Opa šffnet die TŸr und ich nur Minuten spŠter eine Flasche Trollinger aus Oldmans Bestand. Sehr fruchtiger Tropfen, meine Herrn! Opa verweist auf die steigende Gefahr unmotivierten Singens als Folge nachmittŠglichen Weingenusses, doch innerlich sehne ich diesen Zustand eher herbei, als ihn zu fŸrchten. Gute Stimmung, scheint mir, ist dem ganzen Unterfangen eher von Nutzen.

 

Dann Ÿberreiche ich Schokonusskuchen und des Poodles Autogramm hinter Plexiglas. Eine Aktion, die gut ankommt:

 

 

 

Nach einem zweiten Glas Trollinger dann der Moment der Wahrheit. Ich zŸcke das zum GlŸck recht kleinformatige zweiteilige Geschenk mit den Worten: ãAch ja, Edi, ich habe ja noch etwas fŸr dich dabei.Ò

 

†berraschung auf dem Nachbarsessel. Es komme vom Club der halbtoten Dichter, erlŠutere ich, als Vorweihnachtsgeschenk. Er versteht nicht recht, glaubt, es sei von mir allein. Neinnein, insistiere ich, seine ãFamilieÒ habe sich das Ÿberlegt, ich sei nicht einmal der Initiator, sondern aus geografischen GrŸnden gewisserma§en der Postillion dÕamour – und zudem stolz darauf, ein Sechzehntel der Schenkenden reprŠsentieren zu dŸrfen.

 

ãEin Sechzehntel!?Ò kommt es so Ÿberrascht wie skeptisch, doch ohne Anzeichen von Unmut oder gar Empšrung. Ich muss auf Nachfrage klarstellen, dass es sich beim Inhalt keineswegs um etwas Essbares handelt, begreife aber sofort den Hintersinn der Frage und betone noch einmal, es sei wirklich ein Vor-Weihnachtsgeschenk und er dŸrfe es jederzeit šffnen, halt auch schon vorm Fest (schlie§lich soll er sich ja ggflls. auch noch spontan zu einer Reise entschlie§en kšnnen; aber das denke ich natŸrlich nur).

 

Und was soll ich sagen? Er nimmt es erfreut an, mšchte es aber jetzt doch noch nicht šffnen; immerhin dŸrfe er zwar vor Weihnachten und neugierig sei er schon, doch mŸsse er ja nicht. Dagegen kann ich nichts sagen. Das abschlie§ende Opafoto jedenfalls zeigt einen zufriedenen Šlteren Herrn mit Vorweihnachtsgeschenk vor der Brust – der noch nicht wei§, welche †berraschung auf ihn wartet.

 

 

 

 

Ich empfehle mich in gelšster Stimmung. Der Aufzug bleibt nicht stecken. Alles wird gut.

 

Aber wann genau É?

Wir werden es erfahren.

 

Viele GrŸ§e an alle – und vielen Dank fŸrs Mitmachen!

 

Matt