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Schreiberling




16 September 2005

Der Start

Die Seilerstraße verläuft parallel zur Reeperbahn. Vom Wohnzimmer aus sehe ich die Rückseite jener Häuser, deren Vorderfronten jedes Wochenende hunderttausende von Kiez-Besuchern an sich vorübergehen und -wanken sehen. Einige dieser Leute verirren sich regelmäßig in die Seilerstraße, meistens um sich den Gang auf öffentliche Toiletten zu sparen.

Unsere Hausratversicherung sagt, wir hätten die deutschlandweit höchste Risikostufe. Dafür ist im Lauf der Jahre eigentlich wenig passiert. Einmal fuchtelten ein paar Jungs mit Messern herum. Eine unbekannte Nachbarin sprang aus dem vierten Stock auf den Bürgersteig, als wir gerade das Haus verließen, das war sehr unschön. Ein Geräusch, das man nicht mehr vergisst. Es erinnert an … Wasser. Als wenn eine riesiger Plastiksack mit Wasser zerplatzt.

Gegenüber stand mal ein BMW, und zwei Paare um die 20 zogen sich ein paar Linien Koks rein. Das war während des Schlager-Moves, der St. Pauli regelmäßig durchschüttelt mit seinem „Hossa!“-Terror, mit durchgeknallten Gerade-so-Twens, die komische bunte Klamotten tragen und stundenlang gegen die Verzweiflung ihres Lebens ansaufen, während sie lauthals „Grieschischäwein!“ lallen.

Manchmal marodieren auch Fans der Gegner des FC St. Pauli durch die Straße, dann taucht die Polizei auf, und vom Balkon aus haben wir Live-Unterhaltung, ohne das Fernsehen anschalten zu müssen.

Tja, wer weiß, ob das alles so idyllisch bleibt in der Seilerstraße. Ich halte euch auf dem Laufenden, sporadisch.

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6 Comments:

Blogger Axel H said...

und immer wenn ich zu besuch komme, und endlich in der wohnung bin, möchte ich mir die hände waschen...

aber es ist schon deutlich arrivierter als vor 5 jahren - geradezu auf dem weg zum yuppie-viertel, sozusagen.
und matt und daniela hatten das bereits vor 8 jahren geahnt.....

22:09  
Anonymous German Psycho said...

Sporadisch nennen Sie das, was Sie jetzt seit 2 Jahren tun? Ich weiß nicht, „täglich” wäre wohl das bessere Wort, oder?

Egal. Was ich eigentlich sagen wollte: Der Genitiv „Gegner des FC St. Pauli” ist wohl etwas verunglückt. Da fehlt doch ein „s”!

14:23  
Blogger Matt said...

Keineswegs, verehrter Korinthenkacker. Bei Eigennamen oder Fremdwörtern ist das s optional, in diesem Fall klänge es sogar veraltet – ähnlich wie inzwischen im Titel „Die Leiden des jungen Werthers“, um mal mit Goethe um mich zu werfen.

14:28  
Blogger Matt said...

… ach ja: Vielen Dank für den zweiten Kommentar zu diesem Eintrag. Wurde auch Zeit.

14:29  
Anonymous German Psycho said...

Ich glaube das erst, wenn Mrs. Columbo das bestätigt. Sie müssen verstehen, bei Ihnen bin ich da vorsichtig.

Dieser Kommentar war übrigens ein verspätetes Bloggeburtstagsgeschenk.

14:39  
Blogger schach-punk said...

*tadaaaa*

Genau eben und jetzt ist es soweit... Ich hab den ganzen Blog gelesen und bin begeistert!

Super und weiter so!

20:59  

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