Die Bym
Ein lachsrosa Morgen zieht auf überm Rotlichtviertel. Sodann folgt der Tag, an dem aus der Zeitschrift „Brigitte Young Miss“ endgültig eine neue wird: „Bym“. Es ist ein Akronym, das sich aus der Abkürzung des bisherigen Titels ergibt. Gesprochen wird das ungefähr „Bümm“, wie ich aus innersten Gruner&Jahr-Zirkeln erfahren musste.
Wer jetzt meint, das überwältigende Ausmaß dieser Peinlichkeit sei nur erklärlich durch brutalen äußeren Zwang, ausgeübt etwa von einer des Deutschen unkundigen ostsibirischen Investorengruppe („Heuschreckominsk“), die heimlich den Verlag geentert hat und nun aus dem Off dilettiert, dem sei gesagt: Das ist nicht so.
Denn aus freien Stücken kam es zu „Bym“. Chefredakteur Andreas Lebert tut sogar so, als glaube er wirklich, der Name sei toll. Er gibt sich überzeugt, die junge deutsche Frau werde von nun an regelmäßig forschen Schritts an die Kioske der Republik herantreten und ohne ihre Stimme zu dämpfen den sich duckenden Fischeinwickelpapierverkäufern ein selbstbewusstes: „Bitte eine Bym!“ zurufen.
Aber warum sollte sie das tun, warum? „Bym“, erläutert Lebert, „Bym ist lässig an der Oberfläche und mutig in der Tiefe.“ Das sagt wirklich er: Lebert. Und nicht Berti Vogts, der seine Unsterblichkeit wesentlich diesem Satz verdankt: „Die Breite an der Spitze ist dichter geworden.“
Und vielleicht ist sie das sogar in der Tiefe, in die wir nur lässig und mutig vorstoßen müssen – um völlig dicht und breit unten anzukommen.
Übrigens gibt es auch ein Schweizer Plattenlabel, das sich BYM abkürzt; ausgeschrieben „Blow Your Mind“. Frei übersetzt heißt das ungefähr: „Blas dir das Hirn weg.“
Große Musik, die heute durch den iPod floss: „Farmer's hotel“ von Silver Jews, „Fat boy“ von Marah und „Give something else away“ von Magnolia Electric Co.
Wer jetzt meint, das überwältigende Ausmaß dieser Peinlichkeit sei nur erklärlich durch brutalen äußeren Zwang, ausgeübt etwa von einer des Deutschen unkundigen ostsibirischen Investorengruppe („Heuschreckominsk“), die heimlich den Verlag geentert hat und nun aus dem Off dilettiert, dem sei gesagt: Das ist nicht so.
Denn aus freien Stücken kam es zu „Bym“. Chefredakteur Andreas Lebert tut sogar so, als glaube er wirklich, der Name sei toll. Er gibt sich überzeugt, die junge deutsche Frau werde von nun an regelmäßig forschen Schritts an die Kioske der Republik herantreten und ohne ihre Stimme zu dämpfen den sich duckenden Fischeinwickelpapierverkäufern ein selbstbewusstes: „Bitte eine Bym!“ zurufen.
Aber warum sollte sie das tun, warum? „Bym“, erläutert Lebert, „Bym ist lässig an der Oberfläche und mutig in der Tiefe.“ Das sagt wirklich er: Lebert. Und nicht Berti Vogts, der seine Unsterblichkeit wesentlich diesem Satz verdankt: „Die Breite an der Spitze ist dichter geworden.“
Und vielleicht ist sie das sogar in der Tiefe, in die wir nur lässig und mutig vorstoßen müssen – um völlig dicht und breit unten anzukommen.
Übrigens gibt es auch ein Schweizer Plattenlabel, das sich BYM abkürzt; ausgeschrieben „Blow Your Mind“. Frei übersetzt heißt das ungefähr: „Blas dir das Hirn weg.“
Große Musik, die heute durch den iPod floss: „Farmer's hotel“ von Silver Jews, „Fat boy“ von Marah und „Give something else away“ von Magnolia Electric Co.
Labels: gammelsprech, medien, musik, skurriles
13 Comments:
Matt, mir tut das für ein paar freie Kollegen leid, die gute Themen, aber in der (Chef-)Redaktion ein verbymtes Ohr vorfi(a)nden.
Geben wir also alles wieder in die Hände der clownesken, aber irgendwie doch stets regulierenden und damit notwendigen freien Marktwirtschaft.
Toll auch, dass die Brigittes ihr Portfolio mit "Brigitte Woman" (demnächst "BW"? Oder BriWo?...) gleich auf drei regelmässige Hefte ausgedehnt haben, von denen mindestens zwei komplett überflüssig sind. Und an Sonderquatsch wie "Brigitte Balance" (Briba) habe ich noch gar nicht gedacht.
Dieser Post wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
bymbamborium. da müsste man ja meinen, frauen seien blöd, sollten sie auf so einen namen anspringen. „BYM". ts. also bitte.
herr herrner, Sie sollten bei Gruner & Jahr als Kreativkopf anheuern – und an Ihrem ersten Arbeitstag gleich anregen, „Essen und trinken“ in „Eutr“ umzubenennen. Das würde das inhaltliche Spektrum der Zeitschrift zudem um agrarische Themen erweitern. Sie werden dort zum Star, ich sag's Ihnen!
Gerade mal durchgeblättert und für banal erklärt. War klar. Und danke für den Allegra-Hinweis. Hab mich schon gewundert ...
Was für eine Schwachsinnsleistung. BYM. Das englische "Bum" ist ja nicht weit davon entfernt. Ein solches Schicksal, obgleich natürlich fast immer bedauerlich, kann man dem Chefredakteur dieses Blattes nur wünschen.
… zumal er sich damit auch als Kandidat für die zwei hier immer noch herumstehenden Flaschen für die Weinspende qualifizieren würde … Aber das war jetzt wirklich unfein, von uns beiden. Ich betone hiermit, dass ich Ihren Wunsch keinesfalls unterstütze.
Sie haben recht. Ich werde drei Vaterunser beten und am Sonnabend mit Herrn Bateman die angekündigte Aktion durchführen. Dann fühle ich mich nicht mehr ganz so mies.
Seltsam, seltsam: "Der Grüne Dienst", das Hausmitteilungsblatt für Gruner+Jahr-Mitarbeiter, gibt als offizielle Aussprachevariante das Matthias gegenüber noch verleugnete "Büm" vor, allerdings nur mit einem m, was theoretisch die Möglichkeit eines langen Vokals offenlässt: "Büüüm"! Auch ganz schön, wie ich finde.
Das ist ja hochinteressant! Aber letztlich noch schlümmer, ehrlich gesagt …
Übrigens müsste man lautschriftlich ein gedehntes ü mit einem Doppelpunkt dahinter kennzeichnen, von daher doch: „bümm“.
Ich glaube, nach dieser bedeutsamen Neuentwicklung muss ich meinen Blog-Text abändern.
Schade, dass es die Yps Heftchen nicht mehr gibt. Das wäre ein unschlagbares Duo gewesen. Aber vielleicht kann man in die "neue" Bym dann ja auch irgendwelchen Unfug für Frauen stecken... das wäre dann eine heimliche Rückkehr des Yps Heftchens.
Gab es nicht unlängst eine Yps-Wiedergeburt? Ich meine schon, weiß aber nicht, ob sie erfolgreich war. Und wie spricht man DAS eigentlich aus: Üps oder Ips?
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