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Schreiberling




06 November 2005

Die bösen Überraschungen

An der U-Bahnstation Rödingsmarkt hat es eine Taube erwischt. Sie muss auf dem Gleis gesessen und den herannahenden Zug mit taubentypischer Gleichmut betrachtet haben. Doch das übliche Wegfliegen in letzter Nanosekunde klappte diesmal nicht. Effekt: Den dummen Vogel hat's säuberlich zweitgeteilt. Auf dem Gleis selber waren komischerweise keine Spuren der Katastrophe zu sehen, doch links und rechts davon gab es eine große Schweinerei.

Uns erinnerte das an eine
„Seinfeld“-Folge. George Costanza hält wohlgemut mit dem Wagen auf Tauben zu, die mit taubentypischer Gleichmut mitten auf der Straße sitzen, und als es plötzlich Federn auf die Windschutzscheibe schneit, ruft er entsetzt und empört: „Ich dachte, wir hätten einen Deal!“ (In Ermangelung eines Tote-Taube-Fotos greife ich übrigens heute auf eine festgefrorene Möwe zurück, die ich letzten Winter in Gesellschaft eines Einkaufswagens im Parksee entdeckte.)

Eine böse Überraschung muss auch ein alter Freund von mir verdauen. Seine neue (und sehr junge) Freundin hat ihm nach einigen Monaten Karenzzeit zunächst gestanden, dass sie vor einer Webcam strippt und diese Show im Internet abonnierbar ist; allerdings war das noch nicht die böse Überraschung, denn das fand mein bekannt toleranter Freund eher anregend (immerhin kriegt er regelmäßig das, wovon die Abonnenten nur feucht träumen). Doch dass sie nach einer weiteren Karenzzeit damit herausrückte, sich ihr Studium nebenbei auch noch als Domina zu finanzieren, die ihre Kunden zu Hause besucht – das hat er nicht mehr locker weggesteckt.

Jetzt ist er wieder solo und hält Ausschau nach etwas Soliderem und nicht mehr ganz so Jungem. Tipps leite ich gerne weiter.


Große Musik, die heute durch den iPod floss: „Pony ride on“ von Katja Werker, „New World Order“ von Galliano und „Once“ von Laid Back.

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2 Comments:

Anonymous German Psycho said...

Was soll man sagen? Ihr Freund hat anscheinend mehr Glück als die Taube gehabt ;-)

Aber andererseits: Ich finde das eigentlich noch viel weniger schlimm. Denn als solche zeigt sie sich ja noch nicht mal ihren Kunden gegenüber.

Oder hört Toleranz bei gedachten "Perversionen" einfach früher auf? Nachdem die Homosexualität ja mittlerweile salonfähig ist, hätte er vielleicht eine zugegebene bisexuelle Neigung eher akzeptiert, gar anregend gefunden?

Scheiße, ich bin heute echt groß im Dummrathalten. Egal. Grüßen Sie ihn von mir. Und schicken mir die Telephonnummer der Dame. Die braucht jetzt sicher Trost. ;-)

09:57  
Blogger Matt said...

Ich bin mir mangels Erfahrung nicht ganz so sicher wie Sie, in welche Interaktivitäten eine Domina während ihrer Berufsausübung verwickelt wird.

Es könnten jedenfalls welche sein, die mit einer unvermutet offen zutage tretenden monogamen Anwandlung auf Seiten meines Freundes nicht hundertprozentig kompatibel sind.

Das mit der Telefonnummer … hm, mal sehen …

01:18  

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