Heißer Feger
Unser Schornsteinfeger sieht sich veranlasst, mit der Unterstreichung eines entscheidenden Wortes explizit zu betonen, zu welchem Zweck er demnächst vorbeikommen wird.
Das lässt Rückschlüsse zu. Zumindest bei Menschen mit schmutziger Fantasie. Vielleicht wurde er von einem oder mehreren Bewohnern unseres Hauses in der Vergangenheit mit Anforderungen konfrontiert, die er nicht erfüllen wollte. Oder konnte.
Deshalb kommt er diesmal nur zum FEGEN vorbei. Ausschließlich. Zu nichts anderem. Erst beim nächsten Mal wieder, eventuell.
Na ja, wir haben eh keinen funktionsfähigen Ofen mehr.
Labels: aushang, seilerstraße, sprache, st. pauli
posted by Matt | 01:14
10 Comments:
Mein Schornstein raucht schon lange nicht mehr, aber das ist ja wohl nix Neues.
moin
man(n) kann ja auch ohne ofen was in die röhre schieben - und ohne schornsteinfeger ;)
blondyonly
Naja, er könnte ja auch zum Überprüfen von Heizungen, zu Abgasmessungen und so weiter kommen. Dass seine Reinigungsdienste hier allerdings immer noch "fegen" heißen, ist schon recht putzig.
Das ist ja mal einer, der kleine Schornsteinfeger.. zum Fegen, der Hallodri! Das kann ja jeder behaupten.. Wer weiß, wer weiß..
Machen Sie bloß nicht die Tür auf. Drei Mal abschließen!
Also ich bin ziemlich sicher, wenn man einmal im "Obszönen Wortschatz des Deutschen" von Bornemann nachschauen würde (habe ich zu Hause, leider nicht im Büro...), dass man dort auf jeden Fall das Wort "Fegen" als Synonym für eben jene Tätigkeit finden wird, die den meisten Beiträgern hier im Kopf rumschwirrt (oder nur mir?).
Wer sich den schönen, aber harten Film Import Export angeschaut hat, der oder die hat ja gelernt: "Es geht net ums Pudern, es geht um den Schmäh, verstehst?"
Also ums Fegen.
Also wenn man schon in der Überschrift als heißer Feger bezeichnet wird und dann noch jeder an einem rumfummelt (natürlich nur, weil das angeblich Glück bringt), dann kann ich die Dame schon verstehen.
Opa, hier auf dem Kiez haben Sie den Nimbus eines Sexgottes, der in einem prunkvollen Tempel (Nuttenturm!) residierte. Also erzählen Sie mir nix über kalte Schornsteine!
Blondyonly hat also zweifellos recht mit seinem Einwand. Und ebenso Anna mit ihrem weisen Rat, der natürlich gewissenhaft befolgt wird.
Blogschrift, meines Wissens wird in der Tat „fegen“ nicht ausschließlich im Zusammenhang mit der Sphäre des Reinigens verbunden. Doch ich hoffe auf Verifikation durch Sie und Herrn Bornemann.
Frau … äh … Schwarze Muschi: Welche Dame meinen Sie?
Na, da wünsche ich viel Spaß mit dem Schornsteinfeger ;-) :
fegen: 1) koitieren; 2) im Vokabular der sadomasochistischen Prostitution: auspeitschen, flagellieren. Es ist sicherlich kein Zufall, daß fast alle flagellantischen Synonyme für "schlagen" und "peitschen" im normalen Umgangsvokabular "koitieren" bedeuten.
Feger: 1) herrschsüchtige Frau (=Besen); 2) sinnliche Frau (fegen = koitieren); 3) Prostituierte; 4) Flagellant (vielleicht von Flagellum = Rutenpeitsche, Stäupbesen)
Borneman, Ernest: Sex im Volksmund. Der obszöne Wortschatz der Deutschen. Reinbek b. Hamburg 1971.
Das ist genau die Kompetenz, die ich hier in den Kommentaren so schätze. Vielen Dank!
Ich spreche im Namen aller Damen unserer innigen Zunft / zünftigen Innung:
http://www.schornsteinfeger.de/
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