Der eierlegende Tobis-Hahn
Heute Abend, als wir uns noch einmal das wunderbar melancholische Gefühlsdrama „Brokeback Mountain“ auf dem neuen Plasmafernseher anschauten, fiel mir eingangs wieder einmal etwas auf, was mich im Stillen schon seit Jahren wundert. Und jetzt will es endlich verbalisiert werden, schließlich habe ich ein(en) Blog.
Es geht um den Tobis-Hahn, das Markenzeichen der Filmfirma. Er schreitet zu Anfang eines jeden Tobis-Films krähend und gravitätisch von links nach rechts über die Buchstaben T, O und B, verharrt dann aber – nachdem er die linke Kralle auf das abschließende S gesetzt hat – mit deutlichen Anzeichen der Irritation und Unschlüssigkeit.
Es ist offenkundig die breite Lücke zwischen B und S, die ihm missfällt. Doch plötzlich weiß er, was zu tun ist: Er schließt sie, indem er … ein Ei hineinlegt. Es verformt sich im Hinunterfallen zu einer Säule, die ein I bildet und somit den Firmennamen elegant vervollständigt.
Das Problem aber, und das ist es, was ich die ganze Zeit sagen will: Der Vogel ist wirklich ein Hahn, kein Huhn – und als solcher höchstens in der Lage, vorbereitende Maßnahmen zur Produktion von Eiern zu ergreifen. Sie allerdings zur Reife heranwachsen und sodann fallen zu lassen, dazu ist ein Hahn weder befugt noch anatomisch in der Lage.
Zunächst suchte ich die Schuld bei mir und nahm bescheiden an, Tobis wäre schlauer als ich und wüsste besser Bescheid über die Physiognomien von Hähnen und Hühnern. Ich glaubte, die prachtvollen Schwanzfedern und der feurige Kamm auf dem Kopf des Vogels könnten eventuell auch bei bestimmten weiblichen Ausformungen dieser ornithologischen Spezies vorkommen.
Doch da war ja dieses Krähen. Und eine kurze Recherche ergab: Der Tobis-Vorspann zeigt eindeutig einen Hahn. Und Hähne, liebe Tobis, können viel, aber definitiv keine Eier legen. Erst recht keine, die sich im Fallen zu I-Säulen verformen.
Meines Erachtens muss die Filmgeschichte umgeschrieben werden.
Es geht um den Tobis-Hahn, das Markenzeichen der Filmfirma. Er schreitet zu Anfang eines jeden Tobis-Films krähend und gravitätisch von links nach rechts über die Buchstaben T, O und B, verharrt dann aber – nachdem er die linke Kralle auf das abschließende S gesetzt hat – mit deutlichen Anzeichen der Irritation und Unschlüssigkeit.
Es ist offenkundig die breite Lücke zwischen B und S, die ihm missfällt. Doch plötzlich weiß er, was zu tun ist: Er schließt sie, indem er … ein Ei hineinlegt. Es verformt sich im Hinunterfallen zu einer Säule, die ein I bildet und somit den Firmennamen elegant vervollständigt.
Das Problem aber, und das ist es, was ich die ganze Zeit sagen will: Der Vogel ist wirklich ein Hahn, kein Huhn – und als solcher höchstens in der Lage, vorbereitende Maßnahmen zur Produktion von Eiern zu ergreifen. Sie allerdings zur Reife heranwachsen und sodann fallen zu lassen, dazu ist ein Hahn weder befugt noch anatomisch in der Lage.
Zunächst suchte ich die Schuld bei mir und nahm bescheiden an, Tobis wäre schlauer als ich und wüsste besser Bescheid über die Physiognomien von Hähnen und Hühnern. Ich glaubte, die prachtvollen Schwanzfedern und der feurige Kamm auf dem Kopf des Vogels könnten eventuell auch bei bestimmten weiblichen Ausformungen dieser ornithologischen Spezies vorkommen.
Doch da war ja dieses Krähen. Und eine kurze Recherche ergab: Der Tobis-Vorspann zeigt eindeutig einen Hahn. Und Hähne, liebe Tobis, können viel, aber definitiv keine Eier legen. Erst recht keine, die sich im Fallen zu I-Säulen verformen.
Meines Erachtens muss die Filmgeschichte umgeschrieben werden.
22 Comments:
Das ist ja lustig. Mir fiel auch auf, dass da was nicht stimmt. Ich konnte nur nicht so recht definieren was. Du hast Recht. So geht das nicht. Andererseits: Stell dir mal den Tobis-Trailer mit einer Henne vor. Eine total fette tölpelhafte geduckte Henne. Da fehlt dann eben die Majestät im Tier. So gehts auch nicht. Ich finde in diesem Fall muss man eben mal die eierlegende Wollmilchsau erfinden. Letzteres hätte womöglich auch ganz passabel ausgesehen.
Ich finde es unglaublich und auch schade, dass hier etwas so entspannendes, meditatives und befreiendes, wie amtliches Kacken es nun mal ist, ignoriert wird.
Und soll mir hier keiner kommen und sagen, Mann könne keine Eier kacken. Ich hab schon ganze U-Boote gelegt. Mit Turm! Eier, pff... Leichteste Übung.
Gruß vom Kiezgockel...
ich finde es eher bedenklich, dass dir brokeback mountain gefällt....
Ich finde es eher bedenklich, dass er dir nicht gefällt … ;-)
Ich gestehe, der Oscar für diesen Film aus den USA freute mich wahnsinnig. Auch wenn ich diesem Film Schwächen unterstellen darf.
Ich hoffe, Tobis liest hier mit und ändert das. Ganz ehrlich, ich habe herzlich gelacht. Danke!
@blixa: Was hat Dich an diesem Film so irritiert?
meine stimme haste
Das mit dem Hahn macht mich auch jedes Mal stutzig. Aber ich denke, die Tobis Leute stehen so auf ihen stolzen Hahn und sehen keine andere Möglichkeit, das I anders als mit einem Ei zu füllen. Hahnkacke wäre auch unpassend und das käme dabei raus, wenn man Filgeschichte umschreiben würde.
Was den Film betrifft, fand ich ihn sehr gut. Aber das ist jetzt ein anderes Thema.
Wenn Sie weiterhin so einen Unsinn hier behaupten, lege ich Ihnen mal ein anständiges Ei ins Nest.
Ich meine mich da aber ganz dunkel an eine Geschichte dahinter zu erinnern.. War es nicht irgendwie so gemeint dass der eierlegende Hahn aussagen soll dass im Kino/Film alles möglich ist, die Phantasie die Grenze setzt?
Ich bin mir ziemlich sicher dass es da eine "offizielle" Geschichte zu gibt, aber so wirklich dran erinnern kann ich mich nicht.. Warum auch, ist ja nur Kino.. ;-)
also ich bin schon lange der meinung, dasz es sich bei dem "ei" um einen hahnenschiss handelt. da ja frische hahnenkacke eher flüssig als fest ist kann es schon sein, dasz sie im freien fall eine kugelartige form annimmt (ähnlich einem wassertropfen).
;)
blondyonly
Ich gehe ganz stark davon aus, dass es ein Huhn ist, das in Männerkleidung herumläuft ähhh sich mit fremden Federn schmückt ...
Kurz noch: ich habe den Film auch nicht gesehen, aber ein Teil seines Titels wurde unlängst bei einem Abendessen mit Masta Ace und seien Mannen als Synonym für "homosexuell" verwendet.
As in: "So you're telling me Grandmasta XY is a brokeback??"
Hatte ich so noch nie gehört, fand ich aber witzig.
@joshuatree: irritiert hat mich nichts an dem film....ich habe es natürlich äusserst positiv gefunden, dass die homosexuellenthematik mal in einem hollywoodfilm behandelt wird (vor allem abseits der üblichen, überzeichneten klischeefiguren)...
davon abgesehen ist der film selbst jedoch übelster hollywood kitsch in bester tradition von titanic & co und hat mich damit alles andere als überzeugt...
cheers
stefan
Stefan, das sehe ich natürlich völlig anders. Der Film hat mit Hollywoodkitsch ganz und gar nichts zu tun; er repräsentiert den Stil des taiwanesischen Meisterregisseurs Ang Lee in reinster Form. Der Mann könnte überhaupt keinen Hollywoodfilm drehen, selbst wenn er - was der Kinogott verhüten möge – es versuchte.
Das würde hier zu weit führen, aber ich könnte dir zahllose Beweise für meine These anführen. Vielleicht bei Gelegenheit mal an anderer Stelle.
ha...auch so spät noch munter....aber ich geh jetzt schlafen :-P
ich glaube über den film werden wir uns nicth einig werden...auch wenn ich natürlich auf deine "zahllosen beweise" gespannt bin :-P
im vergleich zu (zb.) tiger & dragon ist brokeback mountain wirklich schlimm...und mir gefällt da sogar hulk noch besser (welcher ja eigentlich nicht soo toll war, aber dafür aus hollywood kam)...
:-)
@Stefan
ich konnte auch nichts Kitschiges an dem Film erkennen. Ich habe noch in keinem Hollywoodschinken 2 kopulierende, vom Alkohol benebelte Männer in einem zugigen Zelt gesehen, wo einem der Schafsgeruch förmlich durch die Leinwand entgegenkam. Kitsch sieht für mich anders aus.
Blixa ist wahrscheinlich einfach nur latent homophob … ;-)
@stefan: diese 2 minuten szene macht nicht den film aus...
@matt: war hoffentlich nicht ernst gemeint...
… sonst hätte ich keinen Smiley dahinter gesetzt, nicht wahr …
@blixa: Tatsächlich halte ich kleine Kitschigkeiten für eine Schwäche des Films. Trotzdem war es ein Film, der imvho gemacht werden musste. Wie auch "Gegen die Wand". Beide haben verdiente Preise gewonnen, aber nur wenig gemeinsam. Und abschweifen werde ich nicht ...
Mit Verlaub zurück zur Ausgangsfrage:
So wenig, wie Männer schwanger werden, können Hähne Eier legen. So wie kompensierende Männer kreative Werke zu schaffen versuchen, versucht dieser Hahn ein "i" zu platzieren.
Was nix anderes ist, als ein Versuch, unterschwellig anklingen zu lassen, dass ein unglaublich kreatives Werk dem Vorspann folgen wird.
:-)
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