Warum ich nicht in einer Dokusoap mitspiele
Morgen um 18 Uhr startet auf RTL II eine neue tägliche Dokusoap über den Alltag auf St. Pauli. Sie heißt „Mein Kiez“.
Das erwähne ich nicht nur, weil sie eine hübsche Ergänzung zu diesem Blog sein könnte, sondern auch, weil ich vor einigen Wochen gefragt wurde, ob ich nicht selber mitspielen möchte.
Wollte ich nicht. Mein Durchschnittsgesicht gehört mir, da gehört es hin, und das kriegt auch in diesem Blog niemand zu sehen.
Der wichtigste Grund aber war der: Ich hätte angesichts einer Kamera bestimmt nur hochrot rumgestottert, idiotisch gegrinst und insgesamt gewirkt wie ein grenzdebiler IQ-Abstinenzler.
Vor allem mir selber mochte ich das nicht zumuten (für den Rest der Welt wäre das womöglich unterhaltsam gewesen). „Aber stell dir mal die explodierenden Zugriffszahlen auf dein Blog vor!“, charmierte mich Andreas, über den die Produzentin von „Mein Kiez“ mich kontaktiert hatte.
Ja, wirklich reizvoll. Wenn man aber meine Abneigung in Relation setzt zu vielleicht tausend Klicks mehr, dann verhält sie sich wie der Pazifik zu einer Urinpfütze am Rande der Reeperbahn.
Und nicht weit davon entfernt – nämlich in der Wohlwillstraße – ist das heutige Foto entstanden.
Das erwähne ich nicht nur, weil sie eine hübsche Ergänzung zu diesem Blog sein könnte, sondern auch, weil ich vor einigen Wochen gefragt wurde, ob ich nicht selber mitspielen möchte.
Wollte ich nicht. Mein Durchschnittsgesicht gehört mir, da gehört es hin, und das kriegt auch in diesem Blog niemand zu sehen.
Der wichtigste Grund aber war der: Ich hätte angesichts einer Kamera bestimmt nur hochrot rumgestottert, idiotisch gegrinst und insgesamt gewirkt wie ein grenzdebiler IQ-Abstinenzler.
Vor allem mir selber mochte ich das nicht zumuten (für den Rest der Welt wäre das womöglich unterhaltsam gewesen). „Aber stell dir mal die explodierenden Zugriffszahlen auf dein Blog vor!“, charmierte mich Andreas, über den die Produzentin von „Mein Kiez“ mich kontaktiert hatte.
Ja, wirklich reizvoll. Wenn man aber meine Abneigung in Relation setzt zu vielleicht tausend Klicks mehr, dann verhält sie sich wie der Pazifik zu einer Urinpfütze am Rande der Reeperbahn.
Und nicht weit davon entfernt – nämlich in der Wohlwillstraße – ist das heutige Foto entstanden.
Labels: persönliches, reeperbahn, st. pauli, tv
16 Comments:
Schade eigentlich. Sie im Fernseh – ich hätte meinen Privatsender-Boykott zwar nicht gleich zu den Akten gelegt, aber doch zumindest verwässert. Andererseits gehört nicht allzuviel Einfühlungsvermögen dazu, Ihre Entscheidung zu verstehen.
Sie, verehrter Herr Poodle, sind ja wenigstens in der Lage, vor die argwöhnischen Augen und Ohren eines Publikums hinzutreten und Ihre hinreißenden Texte zu deklamieren. Selbst das ist mir nicht gegeben. Umso honoriger finde ich Ihre Empathie.
Matt - schade, dass kein Platz für Sie "hinter" der Kamera frei war.
Matt, ich reihe mich in die Reihe der "Schade"-Rufer ein. Ich glaube, das wäre die erste Doku-Soap, dich ich regelmäßig gesehen hätte.
Übrigens kann ich ungefähr erahnen, wie du aussiehst. Du hast mal ein Foto vor einem Spiegel hier rein gestellt. Da konnte man ungefähr erahnen, wie du aussiehst.
Und die Ausrede mit dem Blog zählt nicht. Das hätte man regeln können. Es gibt Verträge und in den hättest du festhalten können, dass dein Blog in der Soap nicht genannt wird und du somit mit deinem Blog nicht mit der Soap in Verbindung gebracht wirst. Ich finde, je mehr ich darüber nachdenke, eine fade Begründung für dein Nein in Sachen Doku-Soap.
Matt, ich verstehe Ihre Abneigung voll und ganz. Ich hätte auch abgelehnt. Und ich muß Ihnen auch ganz klar sagen: Ich hätte die Doku dennoch nicht angeschaut. Mir ist dieser ganze Unsinn so dermaßen zuwider, daß ich, ehrlich gesagt, auch jede andere Reaktion als die Ihre erbärmlich gefunden hätte.
(huh - bei dem Thema werde ich ja richtig emotional, wie ich gerade feststelle)
Stefan, ich möchte noch mal auf die Passage verweisen, in der die Rede ist von hochrot rumstottern, idiotisch grinsen und grenzdebil wirken. Das ist nicht fade!
GP, gucken werde ich sie trotzdem … Ich habe eine Schwäche für so was.
Ach wie schade, aber wirklich verständlich. Vor allem, wenn der Sender RTL II heißt.
Das „Durchschnittsgesicht" des Matt Wagner bekamen die Blogleser aber ein einziges Mal im Jahr 2005 zu sehen...
Grrrrr … ;-)
Schade, aber auch sehr verständlich! Man stelle sich nur mal vor, Matt in einer Szene dieser "Dokusoap", wie er über eine Straße geht, rechts neben ihm eine tote Taube auf dem Pflaster und RTL II spielt dann völlig unpassend "I believe I can fly" ein, so wie das immer in Dokusoaps passiert. Ob das nun "Pimp my Wohnzimmer" oder "Zehn Vaterschaftstests umsonst" ist, immer die gleiche Musiksülze, die nie passt!
Nein, das muss nicht sein!
Und das Foto hab ich gar nicht angeschaut, nee jetzt, echt nicht, wirklich. :-)
@Matt
Stotterer haben aufgrund jüngster Forschungen eine erhöhte Hirnaktivität. Und ich glaube, das wäre die erste Doku-Soap, wo jemand erhöhte Hirnaktivität vorweisen könnte. Ein Novum. Und das schlägst du aus.
Sehr geehrter Herr Matt,
das war Ihre große Chance - mit dem Ruhm als neuer Soap Star wären Sie im Handumdrehen an eine Dauerkarte für Ihren geliebten FC St.Pauli gekommen.
Fazit: Chance verpasst - kommt aucht nicht wieder !
Also wirklich ZU bedauerlich.
- es wäre endlich mal ein Grund gewesen, regelmäßig rtl2 zu schauen, wenn die Verwandschaft dort auftaucht.
"die erste Doku-Soap, wo jemand erhöhte Hirnaktivität vorweisen könnte" - haha, guter Witz, nee, Stefan, das wäre die erste Doku-Soap gewesen, wo ÜBERHAUPT ne Hirnaktivität stattgefunden hätte und ich behaupte mal, das wäre DER Skandal im Deutschen Fernsehn geworden.
Da wären so viele Köpfe gerollt, die hätten glatt das Sommerloch gefüllt.
Und Matt mittendrin. Nee, da find ich das so besser. Sonst kann er demnächst vor lauter Prominenz nicht mehr seinen dubiosen Dauerkarten-Besorgungen oder Apfelkäufen nachgehen.
:-)
Nein, nein, meine Damen und Herren: Eine Kamera reduziert bei mir die Hirnaktivität, und zwar gen null.
Und selbst damit wären Sie dem durchschnittlichen Soap-Konsumenten zu schlau.
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