Macken (1): Worte entbeinen
Die charmanteste von Ms. Columbos Macken ist die: Zu glauben, sie hätte keine. Aber sooo viel sind es ja auch wirklich nicht. Zumindest im Vergleich zu mir.
Wenn in diesem Blog erst jetzt, nach mehr als anderthalb Jahren, eine Rubrik namens „Macken“ startet, so liegt es nämlich keineswegs an der völligen Abwesenheit derselben – im Gegenteil: Es versteckten sich derart zahlreiche in den bisherigen Blogeinträgen, dass ich zu dem Schluss kam, sie verdienten eine eigene Rubrik.
Beginnen wir also diesen hoffentlich langen und fruchtbaren Strang, und zwar mit einer relativ harmlosen: Wenn ich S- oder U-Bahn fahre und nichts zu lesen dabei habe, beginne ich mich nach einer gefühlten Nanosekunde entsetzlich zu langweilen – was ich sofort gierig damit überbrücke, Wörter von den Werbeschildern im Wagon in alle nur denkbaren deutschen Teilwörter zu zerlegen. Innerlich natürlich, nicht öffentlich.
Nehmen wir als Beispiel das nur scheinbar spröde, unergiebige Wort „Postbank“. Zurzeit deliriert es noch unschuldig auf einem dieser Schilder vor sich hin, doch schon in wenigen Sekunden wird es sachgerecht entbeint. Postbank, da stecken drin: natürlich „Post“ und „Bank“ (letztere gleich zweimal, einmal zum Sitzen, einmal zum Überfallen), „an“, „ost“, „Po“ und „post!“ (als – ähem – Befehlsform an Poser); auch die „Ostbank“ lässt sich bilden, und zusammen mit dem Ausgangswort, was natürlich mitgezählt wird (ich spiele nach meinen Regeln!), kommen wir auf recht formidable neun Wörter.
Nicht schlecht für einen Begriff, der aus lediglich acht Buchstaben besteht, wovon nur zwei sich des Vorzugs erfreuen dürfen, ein klangvolles Leben als Vokale führen zu dürfen.
Ja, und schon fahre ich in St. Pauli ein und habe mich nur mäßig gelangweilt. Dafür nehme ich es auch gern in Kauf, als Beherberger von Macken zu gelten. Im Gegensatz zu gewissen anderen Leuten, deren charmanteste es ist zu glauben, sie hätten keine. Pah.
Wenn in diesem Blog erst jetzt, nach mehr als anderthalb Jahren, eine Rubrik namens „Macken“ startet, so liegt es nämlich keineswegs an der völligen Abwesenheit derselben – im Gegenteil: Es versteckten sich derart zahlreiche in den bisherigen Blogeinträgen, dass ich zu dem Schluss kam, sie verdienten eine eigene Rubrik.
Beginnen wir also diesen hoffentlich langen und fruchtbaren Strang, und zwar mit einer relativ harmlosen: Wenn ich S- oder U-Bahn fahre und nichts zu lesen dabei habe, beginne ich mich nach einer gefühlten Nanosekunde entsetzlich zu langweilen – was ich sofort gierig damit überbrücke, Wörter von den Werbeschildern im Wagon in alle nur denkbaren deutschen Teilwörter zu zerlegen. Innerlich natürlich, nicht öffentlich.
Nehmen wir als Beispiel das nur scheinbar spröde, unergiebige Wort „Postbank“. Zurzeit deliriert es noch unschuldig auf einem dieser Schilder vor sich hin, doch schon in wenigen Sekunden wird es sachgerecht entbeint. Postbank, da stecken drin: natürlich „Post“ und „Bank“ (letztere gleich zweimal, einmal zum Sitzen, einmal zum Überfallen), „an“, „ost“, „Po“ und „post!“ (als – ähem – Befehlsform an Poser); auch die „Ostbank“ lässt sich bilden, und zusammen mit dem Ausgangswort, was natürlich mitgezählt wird (ich spiele nach meinen Regeln!), kommen wir auf recht formidable neun Wörter.
Nicht schlecht für einen Begriff, der aus lediglich acht Buchstaben besteht, wovon nur zwei sich des Vorzugs erfreuen dürfen, ein klangvolles Leben als Vokale führen zu dürfen.
Ja, und schon fahre ich in St. Pauli ein und habe mich nur mäßig gelangweilt. Dafür nehme ich es auch gern in Kauf, als Beherberger von Macken zu gelten. Im Gegensatz zu gewissen anderen Leuten, deren charmanteste es ist zu glauben, sie hätten keine. Pah.
Labels: bahn, bus, macken, ms. columbo, sprache, st. pauli, verkehr, werbung
13 Comments:
Lieber Matt, eine vergleichsweise freundliche und harmlose Macke, finde ich. Pass beim Spielen ein wenig auf, dass Du Deine Haltestelle nicht verrätselst. Alles Liebe, Gaba
Nun, ich wollte ja harmlos beginnen … ;-)
Schöne Macke. Und sehr viel anspruchsvoller als meine, einfach nur Sitzreihen zu zählen. Oder Fensterreihen an Hochhäusern, wenn ich mich längere Zeit vor ihnen aufhalte. Oder Steckdosenreihen in großen Räumen. Ich werde darüber nachdenken, mal deine Macke auszuprobieren. Falls ich Fragen wegen der Regeln habe, hilfst du mir sicher, oder?
Fein, das werde ich ab jetzt auch mal auf dem Weg zur Arbeit spielen. :-)
Aber steckt in Postbank nicht auch "Stop" - oder darf man nach Ihren Regeln die Reihenfolge der Buchstaben nicht verändern...?
Auch wenn ich gerade Pause mache, kann ich mir
bei gleicher Macke im ÖPNV nicht verkneifen,
noch welche draufzusetzen:
Kost
Past (Vergangenheit)
Stab
Opa
Tank
Nakt
Stonk (jiddisch?)
Lieber Matt,
stimmt, ich dachte, du hättest keine Macken:-). Außer der, dass du dich scheinbar (nein, ANSCHEINEND!) persönlich angegriffen fühlst, wenn man einen grammatikalischen (Wort-)Fehler begeht ...
Freu mich auf mehr, denn Macken machen Menschen – hab ja selbst genug und versteck sie (meistens) nicht . Le
Meine Damen und Herren, selbstverständlich darf kein einziger Buchstabe von seinem Platz entfernt werden! Hier geht es ja nicht um Anagramme. Aber es ist natürlich jedermann unbenommen, diese Sprachspielmacke nach seinem Gusto abzuwandeln. Aber das ist dann nicht mehr mein Spiel.
Lena, es IST ein persönlicher Angriff, wenn jemand grammatikalisch schlurt. Oder etwa nicht? ;-)
ich teste immer ob man die Quersummen der Telefonnummern auf den Werbeplakaten durch 3 teilen kann :-)
außerdem mache ich immer Waggonhopping, sollte ich am "falschen" Ende eingestiegen sein.
Ich bin nicht alleine! ;-)
wir dank Dir auch nicht mehr :o)
Ja, du hast Recht – das ERGIBT schon einen Sinn ...
Ich fange irgendwann an, alles rückwärts zu lesen, und mich selber damit zu nerven. Also gleich zwei Macken auf einmal – yeah:)
Das Sie eine(n) Macke(n) haben, fällt erst sooo spät auf?! :-) hihihi
Ich sagte ja: Ihre Evidenz erforderte eine eigene Rubrik. Dass ich mich zahlreicher Vertreter dieser Gattung erfreue, war in der Tat nicht nur mir, sondern auch regelmäßigen Lesern dieses Blogs schon lange klar.
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