Oh, Mann, die Seilerstraße ist momentan eine einzige Lärmhölle. Überall hämmern sie und graben, schaufeln und baggern, Kräne pendeln wirr durch die Gegend. Ständig gellen die Flüche und Kommandos der Bautrupps durch die Straße, und sobald man ein Fenster kippt, hat man die ungebetenen Schallgäste im Wohnzimmer. Und dann sind da auch noch die Betonmischer-Lkws, die unter unserem Balkon herumstehen und stundenlang vor sich hin dieseln.
Letztes Jahr ging die Bauwut los mit blitzartig hochgezogenen Hotels. Sehr bunt und geometrisch lugten sie herab auf die Seilerstraße, doch inzwischen sind sie bereits wieder verdeckt, denn neben unserem Haus entsteht seit Monaten eine Wohnanlange namens „Condominium", die sich jeden Tag ein wenig höher schraubt und dies glaubt, stolz und lauthals kundtun zu müssen.
Als reichte das nicht, hat die Stadt gerade im Abstand von jeweils rund 30 Seilerstraßenmetern das Pflaster aufgerissen. Es ist eine einzige Slalomfahrt. Auch schräg gegenüber von Waschmaschinenhöker und Schwulenkino: ein gähnendes Loch, Presslufthämmer, Großstadtgrauen.
Als wir heute in die Fußballübertragung HSV gegen Stavanger reinschauten, fiel Ms. Columbo auf, dass Benny Lauth aussieht wie der leibliche Bruder von Bärbel Schäfer. Und mittags sah ich das neuste Bild von Mel Gibson. Ich schwöre: Er könnte der Zwilling von Saddam Hussein sein. Es ist wirklich verblüffend.
Große Musik, die heute durch den iPod floss: „Out on the weekend“ von Paul Weller, „Girl from the north country“ von Leon Russell & Joe Cocker und „Close behind“ von Calexico.Labels: fußball, gesichtszwillinge, ms. columbo, musik, promis, seilerstraße