Eine leereiche Erfahrung
„Von November bis April ist Biathlon!“, ruft sie empört aus, „und dazwischen habe ich Angst davor, dass es wieder losgeht!“ Ich bin total hilflos. Als derjenige, der sie vor den Übeln und Gefahren dieser Welt schützen soll und will, versage ich in dieser Beziehung total.
Biathlon ist mir über. Es ist wirklich überall, und auch ich entwickle unterm Einfluss von Ms. Columbo bereits Aversionen gegen diese Sportart, die in ihrer ganzen Machart etwas Lächerliches hat.
Auf Skiern durch die Gegend zu rutschen, um sich plötzlich in obszöner Breitbeinigkeit flach auf den Bauch zu werfen (vor allem für Männer nicht ohne Risiko!) und hechelnd auf eine Scheibe zu ballern, die einem nicht das Geringste getan hat: Das muss man Menschen mit absonderlichen Neigungen natürlich grundsätzlich zugestehen, solange sie die öffentliche Sicherheit nicht gefährden. Doch warum stehen dabei immer Fernsehteams Stativ bei Fuß und bringen Biathlonberichte ins heute journal? Und zwar von November bis April?
Um Ms. Columbo von dieser langen, schrecklichen Zeit, die ganz Deutschland von nun an wieder mal bevorsteht, ein wenig abzulenken, zitiere ich eine Mail von heute. Eine Promoterin, die ihre Plattenfirma verlässt, verabschiedete sich von uns mit dem Satz: „Ich danke Euch allen für 2,5 leereiche Jahre.“
Manchmal denke ich, Freud hatte doch Recht.
PS: Schlimm übrigens, dass Ms. Columbo jetzt auch in diesem bisher biathlonfreien Blog auf Biathlon stößt. Waaaah!
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